Walther Stampfli, 18841965 (80 Jahre alt)

P_Stampfli Walter 03.12.1884.jpg
Name
Walther /Stampfli/
Quelle: _Internet
Text:

*3.12.1884 Büren (SO), 11.10.1965 Zürich, kath., später ref., von Aeschi (SO), Solothurn, Olten und Büren (SO). Sohn des Kaspar, Bezirkslehrers und Bauern, und der Emilie geb. Füeg. Bruder des Oskar ( -> 9). 8 1916 Ida Kuoch, Tochter des Thomas, eidg. T
legrafendirektors. Nach der Matura an der Kantonsschule Solothurn studierte S. 1902-04 am Polytechnikum Zürich und 1904-05 an der Univ. Göttingen, wo er das auf Otto von Bismarck zurückgehende Sozialversicherungssystem kennenlernte. 1905-06 studierte er
n der Univ. Zürich und promovierte an der rechts- und staatswissenschaftl. Fakultät. 1908 übernahm der linksfreisinnige sozialkrit. S. die Redaktion des "Oltner Tagblatts" (bis 1918). S. focht mit den polit. Gegnern der Katholisch-Konservativen heftige Z
itungsfehden aus. Nach dem Landesstreik von 1918 wandte er sich von den Sozialdemokraten ab, mit denen er sympathisiert hatte. 1918-21 wirkte er als Sekr. bei der Solothurner Handelskammer. 1921 trat S. in die Von Roll'schen Eisenwerke in Gerlafingen ein
Zuerst war er Direktionssekretär, 1929-40 Direktor. Ab 1935 präsidierte er die Solothurner Kantonalbank. Neben seiner berufl. Tätigkeit amtierte er 1912-37 als freisinniger Solothurner Kantonsrat (1922 Präs.) und wurde 1931 in den Nationalrat gewählt. H
er verteidigte S. die Interessen der Industrie gegen eine sozialdemokrat. und gegen die von mittelständ.-gewerbl. Kreisen geforderte korporative Wirtschaftsordnung. Als Gegner des Nationalsozialismus rettete er einen jüd. Verwandten aus einem dt. Gefängn
s.
Am 18.7.1940 wurde S. in den Bundesrat gewählt. Sieben Jahre lang stand er dem eidg. Volkswirtschaftsdepartement vor, das im Krieg wegen der prekären wirtschaftl. Landesversorgung ein Schlüsseldepartement war; 1944 war er Bundespräsident. Während S.s Amt
zeit sicherte das Departement durch Rationierung, Kriegswirtschaft und geschickte Handelsverträge mit Deutschland und Italien der Bevölkerung Nahrung, Arbeit und Energie. Gleichzeitig versuchte S. die Unabhängigkeit der Schweiz gegenüber dem übermächtige
totalitären Ausland so weit als möglich zu bewahren. Nach Kriegsende baute er die staatl. Eingriffe in die Wirtschaft ab, doch begünstigten die Wirtschaftsartikel von 1947 den von den Wirtschaftsverbänden (v.a. von den Bauern) geforderten Staatsprotekti
nismus. Als sich das Kriegsende abzeichnete, forderte S. die rasche Verwirklichung der AHV. Deren Annahme 1947 bezeichnete er als grössten Triumph seiner polit. Karriere. Ende 1947 trat S. aus dem Bundesrat zurück. 1948 wurde er Verwaltungsratspräsident
er von Roll'schen Eisenwerke (bis 1960) und der Papierfabrik Biberist, ausserdem übernahm er das Präsidium der Schweiz. Arbeitsgemeinschaft zur Eingliederung Behinderter in die Volkswirtschaft. Dank seiner Initiative entstand in Zürich das Zentrum Brunau
für die Wiedereingliederung von Behinderten, dem er 1952-63 als Präs. vorstand. Mitglied der Wengia Solothurn und der Helvetia.

Details zur Zitierung: 3389
Geburt
Beruf
Dr. rer.
Beruf
Bundesrat
Geburt eines Bruders
Geburt eines Bruders
Geburt eines Bruders
Tod einer väterlichen Großmutter
Tod eines Bruders
Geburt einer Schwester
Tod eines väterlichen Großvaters
Gemeinsame Notiz: Letzter Wohnsitz:

Letzter Wohnsitz:
Niederwil SO

Heirat
Geburt eines Sohns
Tod eines Vaters
Geburt einer Tochter
Geburt eines Sohns
Tod einer Mutter
Tod
Gemeinsame Notiz: Letzter Wohnsitz:

Letzter Wohnsitz:
Solothurn SO

Familie mit Eltern
Vater
18511920
Geburt: 12. Mai 1851Niederwil SO
Tod: 17. Oktober 1920
Mutter
Heirat Heirat15. Oktober 1881
21 Monate
älterer Bruder
17 Monate
er selbst
P_Stampfli Walter 03.12.1884.jpg
18841965
Geburt: 3. Dezember 1884Büren SO
Tod: 11. Oktober 1965Zürich ZH, Schweiz
17 Monate
jüngerer Bruder
P_Stampfli Leo Oskar 27.04.1886.jpg
18861973
Geburt: 27. April 1886Büren SO
Tod: 16. August 1973Solothurn SO, Schweiz
16 Monate
jüngerer Bruder
2 Jahre
jüngerer Bruder
4 Jahre
jüngere Schwester
Familie mit Ida Kuoch
er selbst
P_Stampfli Walter 03.12.1884.jpg
18841965
Geburt: 3. Dezember 1884Büren SO
Tod: 11. Oktober 1965Zürich ZH, Schweiz
Ehefrau
Heirat Heirat24. Juni 1916
15 Monate
Sohn
3 Jahre
Tochter
3 Jahre
Sohn
Name
Quelle: _Internet
Text:

*3.12.1884 Büren (SO), 11.10.1965 Zürich, kath., später ref., von Aeschi (SO), Solothurn, Olten und Büren (SO). Sohn des Kaspar, Bezirkslehrers und Bauern, und der Emilie geb. Füeg. Bruder des Oskar ( -> 9). 8 1916 Ida Kuoch, Tochter des Thomas, eidg. T
legrafendirektors. Nach der Matura an der Kantonsschule Solothurn studierte S. 1902-04 am Polytechnikum Zürich und 1904-05 an der Univ. Göttingen, wo er das auf Otto von Bismarck zurückgehende Sozialversicherungssystem kennenlernte. 1905-06 studierte er
n der Univ. Zürich und promovierte an der rechts- und staatswissenschaftl. Fakultät. 1908 übernahm der linksfreisinnige sozialkrit. S. die Redaktion des "Oltner Tagblatts" (bis 1918). S. focht mit den polit. Gegnern der Katholisch-Konservativen heftige Z
itungsfehden aus. Nach dem Landesstreik von 1918 wandte er sich von den Sozialdemokraten ab, mit denen er sympathisiert hatte. 1918-21 wirkte er als Sekr. bei der Solothurner Handelskammer. 1921 trat S. in die Von Roll'schen Eisenwerke in Gerlafingen ein
Zuerst war er Direktionssekretär, 1929-40 Direktor. Ab 1935 präsidierte er die Solothurner Kantonalbank. Neben seiner berufl. Tätigkeit amtierte er 1912-37 als freisinniger Solothurner Kantonsrat (1922 Präs.) und wurde 1931 in den Nationalrat gewählt. H
er verteidigte S. die Interessen der Industrie gegen eine sozialdemokrat. und gegen die von mittelständ.-gewerbl. Kreisen geforderte korporative Wirtschaftsordnung. Als Gegner des Nationalsozialismus rettete er einen jüd. Verwandten aus einem dt. Gefängn
s.
Am 18.7.1940 wurde S. in den Bundesrat gewählt. Sieben Jahre lang stand er dem eidg. Volkswirtschaftsdepartement vor, das im Krieg wegen der prekären wirtschaftl. Landesversorgung ein Schlüsseldepartement war; 1944 war er Bundespräsident. Während S.s Amt
zeit sicherte das Departement durch Rationierung, Kriegswirtschaft und geschickte Handelsverträge mit Deutschland und Italien der Bevölkerung Nahrung, Arbeit und Energie. Gleichzeitig versuchte S. die Unabhängigkeit der Schweiz gegenüber dem übermächtige
totalitären Ausland so weit als möglich zu bewahren. Nach Kriegsende baute er die staatl. Eingriffe in die Wirtschaft ab, doch begünstigten die Wirtschaftsartikel von 1947 den von den Wirtschaftsverbänden (v.a. von den Bauern) geforderten Staatsprotekti
nismus. Als sich das Kriegsende abzeichnete, forderte S. die rasche Verwirklichung der AHV. Deren Annahme 1947 bezeichnete er als grössten Triumph seiner polit. Karriere. Ende 1947 trat S. aus dem Bundesrat zurück. 1948 wurde er Verwaltungsratspräsident
er von Roll'schen Eisenwerke (bis 1960) und der Papierfabrik Biberist, ausserdem übernahm er das Präsidium der Schweiz. Arbeitsgemeinschaft zur Eingliederung Behinderter in die Volkswirtschaft. Dank seiner Initiative entstand in Zürich das Zentrum Brunau
für die Wiedereingliederung von Behinderten, dem er 1952-63 als Präs. vorstand. Mitglied der Wengia Solothurn und der Helvetia.

Details zur Zitierung: 3389
Tod
Gemeinsame Notiz

Letzter Wohnsitz:
Solothurn SO

Gemeinsame Notiz

Allg. Kurzbemerkung:
Walther

Gemeinsame Notiz

Wohn-/Bürgerorte/Bürgerrechte:
Aeschi SO, Solothurn SO, Olten SO, Büren SO