Ulrich Galli, 15891653 (64 Jahre alt)

Name
Ulrich /Galli/
Details zur Zitierung: Jürg Nussbaumer
Text:

Noch ein halbes Jahr nach der Hinrichtung hängt der Leichnam des Emmentaler Bauernführers Ueli Galli am Galgen. "Im Mai hat man den erhenkten Ulli Galli von dem Galgen abgeschnitten, welcher hernach aus oberkeitlichem Befehl vom Meister Michel, dem Schar
frichter, wiederum mit einer Kette unter den Armen aufgehenkt und der abgehowene Kopf an das Corpus gesetzt wurde. Ist dieser also zum anderen [weiteren] Mal gehenkt und einmal geköpft worden."

Quelle: _Internet
Text:

https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025161/2006-11-20/

Autorin/Autor: Anne-Marie Dubler
15.4.1589 Eggiwil, 25.10.1653 Bern, ref., von Eggiwil. Sohn des Uli. Verheiratet mit Barbli Neukomen, Täuferin. Bauer auf Gibel im emmental. Eggiwil, Chorrichter. Bereits im Thuner Aufstand von 1641 war G. unter den eifrigsten Aufständischen. Nach der We
hnacht 1652 versammelte er Unzufriedene im eigenen Haus. Er wohnte ab April 1653 allen "Landsgemeinden" der Bauern bei und beschwor am 4. Mai in Huttwil den Bauernbund (Bauernkrieg). Als Mitglied des Kriegsrats und Hauptmann bei der Belagerung von Bern (
1.-19.5.) riet er zur Sperrung der Neubrügg (Aarebrücke bei Bremgarten) und versch. Durchgänge, um einen militär. Entsatz der Stadt zu vereiteln. Seine Haltung war extrem: Die Stadt sollte erobert, geplündert, die Einwohner niedergemacht und ein neuer Ra
eingesetzt werden; für sich beanspruchte G. das einflussreiche Säckelmeisteramt. Bei Nichterfüllung des Vertrags vom Murifeld (12.-14.5.) wollte er die Obrigkeit zu einer Konventionalstrafe von 5'000 Kronen pro Tag zwingen. Vermittlungsversuche lehnte e
ab; vielmehr liess er die Obrigkeit auf dem Schriftweg als gottlose Pharaoni beschimpfen. Nach der Niederlage von Herzogenbuchsee (8.6.) floh G., wurde aber gefangen, in Bern unter Folter verhört und am 25.10.1653 durch den Strang hingerichtet. Sein dam
ls inventarisierter Besitz bestand aus dem mittelgrossen Hof Gibel (zwei Häuser), einem Ackerbau- und Viehwirtschaftsbetrieb mit Pferdezucht und Alprechten. Die von der Obrigkeit verhängte Strafe von 300 Kronen entsprach einem Fünftel seines Gesamtvermög
ns. G.s Erben bezahlten davon bis 1664 200 Kronen, der Rest wurde ihnen erlassen.

Quelle: _Internet
Text:

https://www.eggiwil.ch/gemeinde/geschichte/

Ulli Galli vom Giebel, ein Hauptrebell und «Redlinführer» im Bauernkrieg
Ursachen, Verlauf und bitteres Ende dieses unglückseligen Krieges sind wohl allgemein bekannt, so dass wir hier vor allem unseres Mitbürgers und draufgängerischen Mitanführers Ulli Galli gedenken möchten.

Noch heute steht auf dem Giebel das Haus, wo er als wohlhabender Bauer und Pferdezüchter lebte. Einzelne Teile dieses Hauses sind noch jetzt in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten.

Ulli Galli ist wohl Zeit seines Lebens ein aufbrausender Feuerkopf gewesen. Schon 1641 war er als Hauptsprecher mit Hunderten von bewaffneten Bauern vor das Schloss Thun gezogen, um die Freilassung des Aufwieglers Niklaus Zimmermann von Steffisburg, der
ort gefangen lag, zu verlangen. Die gegen ihn Anno 1646 verfügte Scheltbusse war verdient! Trotzdem scheint er vom Landvogt geachtet worden zu sein, sonst wäre er wohl kaum 1648 Mitglied unseres ersten Chorgerichts und 1653 gar Kilchmeyer unserer Kilchhö
i geworden.

Als im Mai 1653 20’000 Bauern vor der Stadt Bern lagen und sich der Obmann Niklaus Leuenberger auf Verhandlungen mit den Gnädigen Herren einliess und der Murifeldvertrag zustande kam, wurde Galli wütend. Er war «des Vorhabens gewesen, nach Eroberung der
tadt Bern die Obrigkeit und Einwohner «ußzurütten» und an derselben Stadt einen andern Rat setzen zu lassen». Er selber hätte «an des Herrn Sekkelmeisters von Werdts Stadt sein wollen» (so zu lesen im Thurmbuch des Gerichtsschreibers neben zwanzig andern
Anklagen, Staatsarchiv Bern).

Als der Krieg am Pfingstsonntag 1653 im Gefecht auf dem Friedhof von Herzogenbuchsee sein bitteres Ende fand, habe er «im Ländergebiet ein Weid empfangen gehabt. Er sei nachts nach Hause gekommen, um etwas zu holen. Als er wieder fort wollte, wurde er au
dem Giebel im Eggiwil gefangen genommen», schrieb Hans Schenk von Röthenbach in seiner Chronik. Landvogt Zehnder von Signau lieferte ihn nach Bern in den Käfigturm ab. Hier wurde er «teils ernstwörtig, teils mit angewandter, notwendiger Marter examinier
und befragt. Er wurde ein Mal leer und das andere Mal mit dem 70 Pfund Stein aufgezogen» (auf der «Strecki»).

Nach seinem Bekenntnis haben die Gnädigen Herren Räte und Burger bei ihrem Eid zu Recht gesprochen und erkannt, dass Ulli Galli dem Nachrichter anbefohlen werde, der ihn unten auf die gewöhnliche Richtstatt (zum untern Galgen) führen und daselbst mit dem
Strang vom Leben zum Tode hinrichten solle.

Am 25. Oktober 1653 wurde das Urteil vollstreckt. Im Mai 1654 schrieb der Berner Professor Haller in sein Tagebuch: «Im Mai hat man den erhenkten Ulli Galli von dem Galgen abgeschnitten, welcher hernach aus oberkeitlichem Befehl vom Meister Michel, dem S
harpfrichter, wiederum mit einer Kette unter den Armen aufgehenkt und der abgehowene Kopf an das Corpus gesetzt wurde. Ist dieser also zum anderen Mal gehenkt und einmal geköpft worden.»

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Geburt
Beruf
Landwirt
Beruf
Chorrichter
Geburt einer Schwester
Taufe einer Schwester
Geburt einer Schwester
Taufe einer Schwester
Geburt eines Bruders
Heirat
Tod eines Bruders
Gemeinsame Notiz: Letzter Wohnsitz:

Letzter Wohnsitz:
Aeschi SO

Bestattung eines Bruders
Tod eines Vaters
Tod einer Mutter
Tod
Gemeinsame Notiz: Letzter Wohnsitz:

Letzter Wohnsitz:
Eggiwil BE

Familie mit Eltern
Vater
Mutter
älterer Bruder
15841628
Geburt: um 1584
Tod: 9. Februar 1628Aeschi SO, Schweiz
5 Jahre
er selbst
15891653
Geburt: 15. April 1589Eggiwil BE
Tod: 25. Oktober 1653Bern BE, Schweiz
23 Monate
jüngere Schwester
1591
Geburt: 5. März 1591Eggiwil BE
Tod:
3 Jahre
jüngere Schwester
1593
Geburt: 2. September 1593Eggiwil BE
Tod:
2 Jahre
jüngerer Bruder
Familie mit Barbara Neukomen
er selbst
15891653
Geburt: 15. April 1589Eggiwil BE
Tod: 25. Oktober 1653Bern BE, Schweiz
Ehefrau
1591
Geburt: 28. Februar 1591Eggiwil BE
Tod:
Heirat Heirat11. Februar 1605Signau BE
Name
Details zur Zitierung: Jürg Nussbaumer
Text:

Noch ein halbes Jahr nach der Hinrichtung hängt der Leichnam des Emmentaler Bauernführers Ueli Galli am Galgen. "Im Mai hat man den erhenkten Ulli Galli von dem Galgen abgeschnitten, welcher hernach aus oberkeitlichem Befehl vom Meister Michel, dem Schar
frichter, wiederum mit einer Kette unter den Armen aufgehenkt und der abgehowene Kopf an das Corpus gesetzt wurde. Ist dieser also zum anderen [weiteren] Mal gehenkt und einmal geköpft worden."

Quelle: _Internet
Text:

https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025161/2006-11-20/

Autorin/Autor: Anne-Marie Dubler
15.4.1589 Eggiwil, 25.10.1653 Bern, ref., von Eggiwil. Sohn des Uli. Verheiratet mit Barbli Neukomen, Täuferin. Bauer auf Gibel im emmental. Eggiwil, Chorrichter. Bereits im Thuner Aufstand von 1641 war G. unter den eifrigsten Aufständischen. Nach der We
hnacht 1652 versammelte er Unzufriedene im eigenen Haus. Er wohnte ab April 1653 allen "Landsgemeinden" der Bauern bei und beschwor am 4. Mai in Huttwil den Bauernbund (Bauernkrieg). Als Mitglied des Kriegsrats und Hauptmann bei der Belagerung von Bern (
1.-19.5.) riet er zur Sperrung der Neubrügg (Aarebrücke bei Bremgarten) und versch. Durchgänge, um einen militär. Entsatz der Stadt zu vereiteln. Seine Haltung war extrem: Die Stadt sollte erobert, geplündert, die Einwohner niedergemacht und ein neuer Ra
eingesetzt werden; für sich beanspruchte G. das einflussreiche Säckelmeisteramt. Bei Nichterfüllung des Vertrags vom Murifeld (12.-14.5.) wollte er die Obrigkeit zu einer Konventionalstrafe von 5'000 Kronen pro Tag zwingen. Vermittlungsversuche lehnte e
ab; vielmehr liess er die Obrigkeit auf dem Schriftweg als gottlose Pharaoni beschimpfen. Nach der Niederlage von Herzogenbuchsee (8.6.) floh G., wurde aber gefangen, in Bern unter Folter verhört und am 25.10.1653 durch den Strang hingerichtet. Sein dam
ls inventarisierter Besitz bestand aus dem mittelgrossen Hof Gibel (zwei Häuser), einem Ackerbau- und Viehwirtschaftsbetrieb mit Pferdezucht und Alprechten. Die von der Obrigkeit verhängte Strafe von 300 Kronen entsprach einem Fünftel seines Gesamtvermög
ns. G.s Erben bezahlten davon bis 1664 200 Kronen, der Rest wurde ihnen erlassen.

Quelle: _Internet
Text:

https://www.eggiwil.ch/gemeinde/geschichte/

Ulli Galli vom Giebel, ein Hauptrebell und «Redlinführer» im Bauernkrieg
Ursachen, Verlauf und bitteres Ende dieses unglückseligen Krieges sind wohl allgemein bekannt, so dass wir hier vor allem unseres Mitbürgers und draufgängerischen Mitanführers Ulli Galli gedenken möchten.

Noch heute steht auf dem Giebel das Haus, wo er als wohlhabender Bauer und Pferdezüchter lebte. Einzelne Teile dieses Hauses sind noch jetzt in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten.

Ulli Galli ist wohl Zeit seines Lebens ein aufbrausender Feuerkopf gewesen. Schon 1641 war er als Hauptsprecher mit Hunderten von bewaffneten Bauern vor das Schloss Thun gezogen, um die Freilassung des Aufwieglers Niklaus Zimmermann von Steffisburg, der
ort gefangen lag, zu verlangen. Die gegen ihn Anno 1646 verfügte Scheltbusse war verdient! Trotzdem scheint er vom Landvogt geachtet worden zu sein, sonst wäre er wohl kaum 1648 Mitglied unseres ersten Chorgerichts und 1653 gar Kilchmeyer unserer Kilchhö
i geworden.

Als im Mai 1653 20’000 Bauern vor der Stadt Bern lagen und sich der Obmann Niklaus Leuenberger auf Verhandlungen mit den Gnädigen Herren einliess und der Murifeldvertrag zustande kam, wurde Galli wütend. Er war «des Vorhabens gewesen, nach Eroberung der
tadt Bern die Obrigkeit und Einwohner «ußzurütten» und an derselben Stadt einen andern Rat setzen zu lassen». Er selber hätte «an des Herrn Sekkelmeisters von Werdts Stadt sein wollen» (so zu lesen im Thurmbuch des Gerichtsschreibers neben zwanzig andern
Anklagen, Staatsarchiv Bern).

Als der Krieg am Pfingstsonntag 1653 im Gefecht auf dem Friedhof von Herzogenbuchsee sein bitteres Ende fand, habe er «im Ländergebiet ein Weid empfangen gehabt. Er sei nachts nach Hause gekommen, um etwas zu holen. Als er wieder fort wollte, wurde er au
dem Giebel im Eggiwil gefangen genommen», schrieb Hans Schenk von Röthenbach in seiner Chronik. Landvogt Zehnder von Signau lieferte ihn nach Bern in den Käfigturm ab. Hier wurde er «teils ernstwörtig, teils mit angewandter, notwendiger Marter examinier
und befragt. Er wurde ein Mal leer und das andere Mal mit dem 70 Pfund Stein aufgezogen» (auf der «Strecki»).

Nach seinem Bekenntnis haben die Gnädigen Herren Räte und Burger bei ihrem Eid zu Recht gesprochen und erkannt, dass Ulli Galli dem Nachrichter anbefohlen werde, der ihn unten auf die gewöhnliche Richtstatt (zum untern Galgen) führen und daselbst mit dem
Strang vom Leben zum Tode hinrichten solle.

Am 25. Oktober 1653 wurde das Urteil vollstreckt. Im Mai 1654 schrieb der Berner Professor Haller in sein Tagebuch: «Im Mai hat man den erhenkten Ulli Galli von dem Galgen abgeschnitten, welcher hernach aus oberkeitlichem Befehl vom Meister Michel, dem S
harpfrichter, wiederum mit einer Kette unter den Armen aufgehenkt und der abgehowene Kopf an das Corpus gesetzt wurde. Ist dieser also zum anderen Mal gehenkt und einmal geköpft worden.»

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Tod
Gemeinsame Notiz

Letzter Wohnsitz:
Eggiwil BE

Gemeinsame Notiz

Allg. Kurzbemerkung:
Ulli

Gemeinsame Notiz

Wohn-/Bürgerorte/Bürgerrechte:
Eggiwil BE